Sprachtheater

Floskeln fliegen um meine Ohren. Der liebe Alkohol. Ein Arschloch.

Bist du noch immer der kleine Junge?

Früh begonnen, früh aufgehört. Der Einfluss der Eltern, der Freunde. Ich kann mich noch an die erste Party erinnern. Das erste Mal richtig ausgehen. Mit gefälschtem Ausweis und viel Bier. Wir haben gefeiert, wie man nur feiern kann. Eine der besten Parties. Die erste. Die Tanzfläche war unser. Die Bar genauso. Der Fotograf, mein Freund, der seinen Becher hinter den Rücken hält und ich, der ihn brav in die Kamera streckt. Meine Eltern wussten, wo ich war. Dass ich Alkohol trank. Später würden sie mich abholen kommen. Meine Mutter und meine Schwester. Ich wurde sehr liberal erzogen. Viele Freiheiten. Genausoviel Verantwortung. Grenzen testen. Ich sehe uns noch, wie wir nur noch eine kleine Gruppe sind. Wir springen und tanzen. Wir lachen. Haben Spaß. Das pure Leben. Es war das erste Mal, dass ich wirklich Spaß mit Alkohol hatte. Mit einer kleinen Ausnahme auch das letzte. Mein Freund wurde um vier von seinem Vater im Pyjama abgeholt. Ausgemacht war zwei. Spätestens.

Schau mal, die Fotzen da drüben.

Meine Augen verfärben sich schwarz. „Ich meine natürlichen die geilen Weiber.“ Ich habe mich nie geprügelt. Außer mit guten Freunden. Mit den besten. Er spürt meinen Blick. Abwertend und wütend. Man kann sich gerne über mich lustig machen. Man kann meine Eigenheiten durch den Kakao ziehen. Witze über Nazis machen. Ãœber Ausländer. Behinderte. Doch ich verstehe nicht alle Witze. Will manches nicht als Witz verstehen. Wenn Dinge zur Routine werden. Ich kann es nicht ausstehen. Meine Atmung wird langsamer. Ich schließe kurz die Augen. Betrunken werde ich nicht wahr genommen. Der ist ja noch jung. Habt Spaß, aber redet keinen Unsinn. Die Tanzfläche. Ihr Ziel. Doch nicht ihrer, Füße sondern der Augen. Alles das sie beschäftigt, das Hinterteil einer tanzenden Frau. Dafür wird auch der Sitzplatz geändert, um einen besseren Blick zu haben. Ein Schluck Mineral. Ich werde Dinge, sagen, für die man mich am liebsten schlagen würde, doch man kann nicht.

Wirklich?

Ja. Ich bin nämlich total unfähig Sätze ironisch zu betonen. Es läge mir auch vollkommen fern, deshalb zu übertreiben oder ganz offensichtlich mit falschen Fakten zu spielen. Möglicherweise will ich auch nur nicht mit meiner Dummheit, meinem Unwissen auffallen. Deshalb posaune ich es raus und behaupte einfach, dass es Ironie ist. Ich gebe zu, manchmal bin ich gemein. Ich weiß sehr genau, wer was wie verstehen wird. Ich spreche paralell auf mehreren Ebenen und freue mich, wenn es funktioniert. Nicht einmal, dass mich manche anders verstehen, weil ihnen bestimmtes Wissen oder die Gabe Dinge so zu erkennen, wie ich sie ausspreche, fehlt, sondern einfach weil es funktioniert. Der kurze Moment, wo jeder Gesprächspartner davon überzeugt ist, es richtig verstanden zu haben. Manchmal kommt man da nicht mehr sauber hinaus. Man verliert dadurch an Integrität.

Do you speak english?

I don’t think so. There are so many people, who tell me that my english is horrible and I believe them. Most of the time, I speak or write english, I just translate german vocabs into english. It works well and nearly everybody does unterstand me, but it’s false. You can see it. Does Punctuation says anything to you? I like to read in english, I normally watch series, like Dexter or Chuck, or films in english. This is definitely not the problem. I, at least, think that I understand about ninty percent. I have to. The Internet is english. So i use easy sentences or take my german grammer. Somtimes, when I go through the empty streets at night, I begin to speal to myself. In english. It’s more fun, than in german and you can pronounce it much more enthusastic.

Und was willst du einmal damit machen?

Ich weiß es nicht, aber ich freue mich darauf.

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