Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, warum die Arbeit mich nicht in Flammen aufgehen ließ. Von einer äußeren Perspektive, war es genau wonach ich mich die Jahre zuvor sehnte, eine schöne Idee, die viele Probleme, die ich sah und lebte, lösen könnte. Auch das rundherum schien zu passen. Ich habe mein Unterbewusstsein nicht danach befragt, ich habe es seit damals vor allem ignoriert und alle Dinge versucht auf einer sachlichen Ebene zu klären. Eine Eben, an die ich selbst nicht glaube, von der ich ziemlich sicher bin, dass sie schädlich für den Menschen ist, da sie nur für interpersonelle Dinge gedacht ist, wo es nicht mehr möglich ist, direkt zu sein, zu fühlen, zu verstehen was ganz tief unten vorgeht. Selbstfindungsunsinn blitzt vor meinen Augen auf. Ich finde es meist lächerlich, wenn Menschen anderen Menschen erklären versuchen, wie sie zu ihrer inneren Mitte finden, weil jeder Mensch anders ist und allgemeine Rezepte nicht funktionieren. Vielleicht gibt es diese einfühlsamen Personen, die allen helfen können, die meisten die ich kennen lernte, fand ich abstoßend. Zu selbstüberzeugt. Selbstüberzeugung ist fast immer ein Indiz, dass etwas nicht stimmt. Jemand der seinen Bereich meistert, weiß dass er fast nichts weiß. Man lernt gewisse Strukturen, einige Standardabläufe, aber alles danach geht in die Kreativität, Interpretation, Auslegung, Erschaffung. Weshalb man auch nicht durch lernen gut wird, sondern durch machen. Nicht üben, sondern ausüben.
In den letzten Wochen habe ich mich im Ausweichen verbessert. Sich selbst austricksen und immer nur so viel machen, damit die Schuldgefühle in einem ertragbaren Maß bleiben. Immer etwas tun, vor allem scrollen, nicht zulassen, dass sich die Gedanken Aufgaben vornehmen können und sie möglicherweise schon im Kopf lösen. Wenn man keine konkreten Aufgaben für jemand anders machen muss, ist es fast immer möglich jegliche Tätigkeit als sinnvoll zu argumentieren. Und wenn man jetzt das macht, ist man danach entspannter. Und jenes ist Fortbildung, man muss ja wissen was los ist. Erst mal einen Überblick verschaffen, was alles gemacht werden muss. Texte weshalb man nichts erreicht, sind Honig für die Schuldgefühle. Schwupps und weg.
Ich erinnere mich an die ersten Momente. Als ich von der Idee erfahren haben. Heidelbeeren. Er ließ sich Heidelbeeren in den Kühlschrank des Restaurants stellen. Die waren für seine Freundin. Dann saßen wir da. In der Altstadt. Ich aß einen Salat mit Hühnchen. Ich glaube in Sesampanade. Was mich von Anfang an faszinierte war seine Art. So ehrlich. So anders. So vertraut. Wahrscheinlich hätte die Idee auch ganz anders sein können und ich hätte zugesagt. Doch das war sie nicht. Sie war großartig. Ich habe mich aber von anderen Dingen leiten lassen. Ich Dummkopf. Es ist Zeit, dass ich mir der Idee annehme, dass ich sie von allen Seiten betrachte, bewundere. Das glänzen, aber auch die Kanten. Sie wird Menschen helfen und andere verletzten. Ich mache es mir zur Aufgabe, dass die erste Gruppe klar überwiegt. Ein bisschen fantasieren und die Idee krempelt die Welt um. Ideen sind nur Multiplikatoren, die Umsetzung ist entscheidend. Ich habe mir so viel Zeit genommen. Und man hat sie mir gegeben. Wofür ich sehr dankbar bin. Die Dinge können nur so sein, wie sie sind, sonst wären sie anders.
Und wenn ich es schaffe nicht zu enttäuschen besuche ich euch. Und wenn doch, dann auch.