Sechs Wochen.
Ich mag Zeit. Vergänglichkeit. Perspektive. Hoffnung. Früher habe ich mich dagegen gewährt, Zeit sei bloß eine Erfindung der Menschen. Nur existent in unseren Köpfen, manifestiert durch die Uhren an unseren Händen. Doch das ist auch die Liebe. Nur eine Kombination aus elektrischen Impulsen und chemischen Verbindungen. Und doch so wunderschön. Es sind Dinge, die wir erschaffen haben, um dem Sein Sinn zu geben, um gemeinsam zu sein. Ein Fundament auf dem wir aufbauen können. Zeit und Liebe sind Kommunikation, wie es auch Geld ist. In sich selbst ohne Bedeutung. Erst durch uns verwandelt in etwas schönes oder schreckliches.
Die Wohnung ist gekündigt. Das Studium wird hinterher hinken, doch alle Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht werden mit Semesterende erledigt sein. Danach kommt ein kleiner Kampf, was man mir zugesteht und was nicht. Als Alternativplan die Fortsetzung des Studiums in einer anderen Stadt. Unterstützung bei der Arbeit, auch wenn es in einer wichtigen Phase ist. Bei der vorherigen Firma wurde mir von der Beziehung abgeraten. Doch das ist Vergangenheit. Meine Zeit ist zu kostbar, um mich damit zu beschäftigen.
Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind. Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen werde. Im Kopf regelmäßige Besuche. Zurück denken wie selten ich es geschafft habe zu ihr zu fahren. Ich möchte den Kontakt nicht verlieren. Neue Umgebung, neue Kontakte. Die meisten meiner Freunde sind online und über die Welt verteilt. Nur wenige, die mir so nahe sind wie diese. Entscheidungen müssen getroffen werden. Manche schmerzen mehr.