Traumsalat

Du weiß nicht was zuhause ist. Früher einmal, da war das gar keine Frage. Da hast du auch noch behauptet, dass du niemals von dort weggehen würdest. Immer bei der Familie bleiben. In der Geborgenheit. Und später Geborgenheit geben. Oder so ähnlich. Dann hast du begonnen zu träumen. Und die träume haben nicht in dem kleinem Tal statt gefunden, sondern in großen Städten. Während du alleine auf dem Hügel lagst, die Frühlingssonne auf deinen Körper scheinen hast lassen, flogen deine Gedanken in die Städte. Innsbruck, München, Wien, San Francisco. Nicht immer konntest du beim Namen nennen, was du sahst. Es war eine Kombination aus Erinnerung und Fantasie. Nun lebst du in einer solchen Stadt. Du machst Dinge, an die du nicht geglaubt hättest. Du hast jetzt schon mehr erreicht als du dir vorgenommen hast. Doch nicht alle Träume wurden erfüllt. Dürfen sie auch nicht. Menschen brauchen Dinge, denen sie nacheifern können. Und Erfolge. Große und kleine.

Die Wohnung. Du weißt wie sie aussieht. Im großen und ganzen und einige Details. Aber nicht wo sie sein wird. Groß. In einem der obersten Stockwerke. Möglicherweise mit Dachterasse. Doch so war es nicht immer. Fenster sind wichtig. Eine ganze Wand aus massiven Glas. Der Blick über die Stadt. Auf die Stadt. In die Stadt. Ein großes Sofa. Schwarz oder weiß. Vielleicht auch matt. Der Teppich darunter weich. Am liebsten ziehst du die Socken aus und lässt die feinen Fasern über deine Fußsohle streichen. Darauf ein kleiner Tisch. Metall und Glas. Wie auch die Regale. Chrom oder gebürstet. Das weißt du noch nicht genau. Alles sehr modern, beinahe ein bisschen steril. Du bist nicht oft da. In dieser Wohnung. Obwohl du sie so liebst. Sie dir so gewünscht hast. Und jedes Mal wenn du von einer Reise heimkommst genießt du sie. Die ganze Technik, die unscheinbar in allem schlummert und auf deine Befehle wartet. Die große Küche, wo du stundenlange kochst. Oder dir schnell ein paar Brote schmierst. Das Licht lässt du oft aus. Von draußen scheint es herein. Deine Augen gewöhnen sich schnell an die Dunkelheit. Du machst die Musik an und liegst bewegungslos auf der Liege. Ein kalter Schauer durchfährt dich. Du hast es geschafft. Wieder einmal. Am Ziel eines Traumes. Zeit den nächsten zu beginnen.

Die Arbeit. Frei. Viel Geld. Früher hat das meist sehr eindeutig ausgesehen. Berühmt hat dir gut gefallen. Und dann plauderst du mit den Stars wie es dir gefällt. Und alle bewundern dich. Alles gar nicht so kompliziert. Was du nun genau tun würdest, war dir nie klar. Etwas tolles erfinden. Oder Musik. Einfach zum richtig Zeitpunkt am richtig Ort sein. Du könntest auch jemanden retten. Irgendetwas machen, das sonst niemand macht. Etwas tolles. Wir wollen doch alle etwas besonderes sein. Sind wir auch. Aber jeder anders und manche mehr. Träume ändern sich. Vieles wird komplizierter weil differenzierter. Aus dem einfach machen ist mehr geworden. Du willst verändern. Aber ganz genau weißt du es immer noch nicht. Mit dem berühmt werden klappt es schon langsam. Zumindest auf einer bestimmten Ebene. Gibt dir aber nicht mehr soviel. Wenn man genug von der Luft geschnuppert hat, weiß man dass sie gar nicht so anders riecht und man schnell wieder weg sein kann. Verschwunden aus den Köpfen. Oder erinnerst du dich noch an die Stars vom letzten Jahr? Welchen Weg man geht entscheidet man manchmal erst während des gehens. Kann gut sein. Oder auch nicht. Hin und wieder eine Pause gönnen. Zurückschauen was man schon geschafft hat und nach vorne was man noch will. Es muss Spaß machen. Mit Menschen. Erfolge. Große und kleine. Technik. Ein bisschen Wissenschaft. Schreiben. Vielleicht einfach schreiben. Und mehr.

Die Freunde. Macht man sich über Dinge die da sind Gedanken? Der wichtigste Faktor in deinem Leben. Neben den Eltern. So weit haben sie dich gebracht. Du hast selten von anderen geträumt. Du hattest und hast großartige. Sie haben von dir gelernt und du von ihnen. So unterschiedliche Denkweisen und doch so ähnlich. Andere Welten in die du eingetaucht bist. Bis zum Grund. Du hast dich wohl gefühlt. Es war richtig so. Beinahe keine Fehlgriffe. Du wirst geschätzt. Für was du bist. Für Ehrlichkeit und Andersdenken. Für Wissen und Intelligenz. Für Naivität. Du bist verrückt. Für viele. Auch für manche deine Freunde. Doch ebenso sind sie es. Du kannst dich anpassen. Siehst dir Verhaltensweisen ab und adapdierst sie. Sie werden Teil von dir. An Unveränderlichkeit glaubst du schon lange nicht mehr. Man muss Alternativen in Betracht ziehen. Ein Traum der in Erfüllung ging und den du lebst.

So viel mehr. Es wird andere Nächte geben.

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