Schreibrad

Es sind nur ein paar Worte. Jeder kann das. Man muss sie nur packen und dann hintereinander hinstellen. Hin und wieder ein Satzzeichen. Man muss nicht einmal auf die Grammatik oder sonstige Zwänge achten. Vollkommen frei.

Das Leben dreht auf. Heute habe ich erfahren, dass die Stützräder von meinem Fahrrad abgenommen werden. Es ist blau. Mit einem glänzendem Schriftzug. Ich soll alleine fahren. Selbst den Weg finden und am Ende wieder zurück kommen. Wenn ich nicht mehr weiter weiß, reicht es zu schreien. Hilfe wird da sein. Es ist eine tolle Möglichkeit für mich. Doch es bedeutet auch loszulassen. Von diesem sicheren, von diesem gemütlichen Leben. Ich kann mich nicht ausruhen. Bleibt das Rad stehen fällt es um. Vielleicht ist dann nicht mehr genug Kraft da, um mir wieder aufzuhelfen und erneut einen Schubser zu geben. Bisher konnte ich mich auf die Seiten lehnen, wie es mir gefiel. Nun muss ich aufrecht fahren. Ich muss mich auf das konzentrieren, was ich mache. Selbst lenken. Doch mit der Übung kommt das Können. Vielleicht wird es gar nicht so lange dauern und ich werde sicher genug fahren können, um mehr in die Landschaft zu schauen. Die Umgebung genießen. Wenn ich schnell genug fahre, kann ich mir auch einmal eine Pause gönnen. Mich ins Gras legen und die Wolken beobachten, wie sie vorbeiziehen.

Man lernt es schon in der Volksschule. Ein bisschen auf der Tastatur herumtippen und schon stehen die paar Zeichen da. Kein Aufwand im Vergleich zu einem Kunstwerk. Bei einer Zeichnung zum Beispiel braucht man Gefühl. Wie die Farben zusammenspielen, welche Verhältnisse man braucht.

Loslassen von Gewohnheiten. Aufbrechen in eine Ebene. Es wird mir schwer fallen einige Dinge hinter mir zu lassen, doch es muss sein. Ich stecke in einer Entwicklung und möchte nicht damit aufhören. Besser werden. In vielen Bereichen. Ich fahre verschiedene Schienen, die sich hin und wieder kreuzen. Sich gegenseitig stärken. Eine neue Art zu kommunizieren. Eine neue Art zu schreiben. Eine neue Art zu arbeiten. Ich kann nicht schlafen. Wache immer wieder auf. Mein Kopf dreht sich. Die Gedanken darin kreuz und quer. Ich muss ein paar Dinge für die Zukunft regeln. Damit sie mir nicht später dazwischenfunken, wenn ich es nicht haben kann. Vielleicht irgendwann mit einem Paukenschlag wieder zusammengebracht. Doch bis dahin Schweigen. Vertrauen in die, die es bereits wissen. Mit genug Recherche lässt sich vieles herausfinden. Aber wenn sich jemand diese Arbeit antut, wird er einen Grund haben. Und der Grund wird sein, dass ich weit genug gefahren bin, dass mich ein kleiner Windstoß nicht umwerfen kann. Im Gegenteil werde ich den zusätzlichen Sauerstoff nutzen können, um stärker zu werden.

Zum schreiben braucht man Gefühl. Man entwickelt es mit den Worten. Manche schneller, manche langsamer, manche gar nicht. Es gibt verschiedene Stile mit denen man experimentieren kann. Seinen eigenen finden. Hier habe ich keine Grenzen.

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2 Kommentare

  1. Du wirst fahren. Wirst die frische Luft spüren, manchmal wirst du das Gefühl haben zu fliegen und manchmal mit einem Platten liegen bleiben. Aber du wirst fahren. Wenn es jemand schafft dann du. Da bin ich mir sicher. Irgendwann wirst du so mutig sein und es mit ausgebreiteten Armen probieren- schneller und schneller.
    Solltest du einmal stolpern- daliegen mit kleineren Verletzungen- dann bin ich für dich da. Fange dich auf, reiche dir ein Pflaster, schaue dich an und reiche dir die Hand. Deine Zukunft wird großartig. Ja. Das wird sie.

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