„Was machen wir hier eigentlich? Wir sollten im Bett liegen und schlafen. Nicht nur der morgige Tag ist anstrengend, die nächsten Monate werden es. Du hast viele Dinge versprochen. Wie willst du die alle halten, wenn wir hier draußen sitzen?“
Ich blicke auf, zeige auf die Sterne. „Glaubst du, dass unser Leben zusammenbricht, wenn wir nicht alles so erledigen, wie geplant?“
Viel zu lange habe ich mich selbst eingesperrt. Ich müsse die Zeit sinnvoll nutzen, dies sei zu erledigen und jenes. Und wenn das fertig ist, muss ich mich darum kümmern. Erst wenn alle Dinge abgeschlossen sind, kann ich mich um mich selbst kümmern. Eine große Lüge. Ich muss an erster Stelle kommen. Alles andere ist Zusatz. Ich opfere mich zu gerne auf, fühle mich dabei auch noch besser. Es tut weh. Manchmal bricht mein Inneres durch, ich kann für einen Moment nicht mehr atmen, bis ich mich erinnere was ich einmal war. Der kleine Junge und die Musik. Große Träume, kleine Ängste. Das möchte ich nicht verlieren. So wertvoll die Momente der inneren Zufriedenheit. Ich werde damit Menschen enttäuschen, doch wenn ich nicht mehr kann enttäusche ich noch viel mehr.
„Die Mischung macht es aus. Man kann Pläne ändern, Versprechen brechen, Dinge vergessen und sogar ignorieren. Macht man das aber öfter, wird es auf uns zurückkommen, über uns schwappen und uns begraben. Das möchte ich nicht. Das ist mindestens so unschön wie von den Dingen, die zu erledigen sind, gelähmt zu werden. Manchmal hilft es das grundsätzliche Verhältnis mit Menschen zu verändern, offen darüber zu reden und die gegenseitigen Erwartungshaltungen zu klären.“
„Du sagst das, als könnte man das so einfach machen. Mal schnell anrufen oder eine klärende Mail schreiben. Ich bin schlecht im Menschen enttäuschen und warte damit so lange bis sie sich enttäuscht abwenden.“
„Hör auf mit dem Unsinn. Du bist schon wieder dort, wo du nicht sein wolltest. Lass uns weiter spazieren.“
Ich sauge die Dunkelheit in mich auf. Sie füllt mich mit Kälte, die sich schnell in Wärme wandelt. Wege sind für Zeiten, wo man sich nicht leisten kann einen Umweg zu gehen. Wir steigen über eine kleine Hecke, vorbei an einem Pool, grinsen wenn wir Menschen vor ihren Fernsehern sehen. Die Häuser werden weniger, hügelige Wiesen und Obstbäume, die gerade kein Obst tragen.
„Ich bin froh wieder da zu sein.“
„Ich bin froh, dass du wieder da bist.“