Neujahrsgeplänkel

Ein kleiner Weltuntergang. Ich habe Geld überwiesen. Noch einer. Wir sitzen auf dem Sofa und machen wilde Dinge.

Warum sollten immer warten? Ich habe es verlernt. Habe gar nichts verlernt. Das und noch viel mehr. Alles nur geklaut. Fetzen. Fetzen. Regelmäßig die Luft zerschneiden und sich dann fallen lassen, mit dem Glauben, dass es unten auch nicht härter ist. Leitern. Wenn man den Nagel nicht in die Wand bekommt, ist es nicht die Schuld des Hammers, der Wand oder des Nagels. Zumindest nicht zwingend. Wenn man das Glas nicht aufbringt. Das Glas.

Seit ein paar Tagen habe ich Nackenschmerzen. Keine sanfte Verspannung oder ein gewisser Zug, sondern ziehstechender Schmerz, der abwechselnd den Arm hinunterkrabbelt bis zum Handgelenk oder hochklettert und bei der Schläfe raussieht. Dann steigert sich die Intensität nochmals. Schlafen ist damit suboptimal. Heißes Bad hilft. Aber leider nur kurzfristig. Vor allem während ich in der Wanne liege. Schlammpackung war auch gut. Die Wärme. Gestern Nacht kam dann noch Übelkeit hinzu und ich habe das einzige auffindbare Schmerzmittel genommen, das ich finden konnte. Lange nicht mehr so gut geschlafen. Sobald es gewirkt hat, war ich ausgeknipst und bin erst wieder unter warmen Sonnenstrahlen aufgewacht. Das Warm stimmt nicht ganz. Aber unter der Decke war es warm. Heute etwas geärgert, dass ich Medikamente meide, soweit es geht. Sonst hätte ich viel mehr von diesen entspannenden Nächten. Irgendwann mit einem Arzt darüber sprechen. Ob es Sinn macht mehr zu nehmen, damit ich mich öfter so gut fühle. Körperlich.

Die Sonne scheint zwischen tiefen Gewitterwolken. Vor allem aber Wind. Durch all die Ritzen in unsere sonst so wohnbares Zuhause unterm Dach. Süßer Duft aus der Küche. Quarkbrötchen. Ein Koster für mich. Ich schmelze. Angeblich hätten sie nicht so fluffig werden sollen. Ich lasse mich reinfallen.

Mir fehlt das größere Bild. Oder das Vertrauen keines zu brauchen. Weiterschleichen funktioniert. Ich bekomme schon wieder Lust am hüpfen. Alles auf den Kopf stellen. Die Visionen kommen vor allem Nachts. Während früher Superkräfte für sich selbst großartig waren, versuche ich nun alles für bestimmte Dinge einzusetzen und komme dann ans grübeln, warum ich die Dinge nicht so mache. Die Superkräfte sind Abkürzungen, aber nicht unbedingt nötig. Und meist bin ich zu schnell am Ziel, sodass ich für die restliche Nacht neue Abenteuer brauche, die ich aber nicht finde, weil ich am grübeln bin. Schlaf. Schlaf. Schlaf. Sich selbst unter Kontrolle haben. Regelmäßigkeit. Routine. Essen. Das funktioniert. Das Essen. Großartige Dinge. Ich mag Brokkoli. Mochte ich nie. Nun ist er lecker und ich picke ihn aus dem Auflauf heraus als wären es Marzipanpralinen. Die werden mir immer unwichtiger. Erwachsen ist das nicht. Nur veränderte Präferenzen. Die gibt es auch sonst. Mal wieder an den Masken arbeiten. Ein paar aussortieren. Die eine oder neue anfertigen. Für neue Abenteuer. Ganz ohne Superkräfte.

Der Ort zum zurückziehen. Das Vergnügen nichts zu sagen. Wieder zuhören. Und Dinge machen, die sonst niemand macht. Wir sind noch immer vorne und werden es auch bleiben. Es ist unsere Welt. Es ist unsere Zeit. Es ist.

Mahlzeit.

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