Mitten in der Nacht

Aufwachen. Verwundert über die Dunkelheit. Die Augen wieder schließen. Doch der Schlaf kommt nicht zurück.

Ich richte mich auf, nehme das Notebook und schalte es ein. Ein kurzes Aufblinken, dann geht der Bildschirm an. Der Lüfter beginnt sanft zu schnurren. Ich warte, rücke den Polster zurecht. Mein Kopf liegt an der kalten Wand. Den Browser öffnen, Blogs lesen. In der Nacht kommt nur selten etwas neues. Von Frau Wunderbar weiß ich, dass sie noch etwas online stellen wollte. Ich öffne die Seite und da ist er. Der neue Podcast. Auf Play drücken und genießen.

Vor mir die Tasten. Sie warten darauf, dass ich sie berühre. Das Textprogramm öffnen. Der Bildschirm verdunkelt sich. Nur noch der weiße Cursor blinkt. Dann erscheinen schon die Buchstaben. Im Kopf nur sie. Die letzten Monate. Die gemeinsamen Momente. Viele kleine Ereignisse, die uns zueinander gebracht haben. Zuckersüß und rosarot. Man wird mich für verrückt halten. Man wird uns für verrückt halten. Unsere Welt. Raus aus dem dunklen Keller, weg mit den grauen Gedanken. Sie hat Farbe in mein Leben gebracht. Die weichen Gefühle geweckt, von denen ich früher geschrieben habe. Die ich herbeisehnte. Angekommen. Nur einmal habe ich an uns gezweifelt. Nicht geglaubt, dass wir es schaffen würden. Es waren komplizierte Momente dabei, doch ich war mir sicher.

Sie schickt mir einen Kuss.

Mein Körper schwer, die Gedanken leicht. Sie gleiten über der Horizont. Ihr Ziel im Norden. Die Hände ruhen, die Sätze nicht. Auch wenn nicht alles niedergeschrieben wird, ist es passiert. Man muss nicht sprechen, um etwas auszudrücken. Verbunden. Sie hat mir ihr Herz gegeben und ich ihr das meine. Wir wurden nicht gefragt. Es ist passiert und ich lächle. Glücklich.

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