Wenn der Kopf die Gedanken auf ihrem Weg in die Finger abschneidet. Ich möchte schreien; heraus kommt ein leeres Schnaufen.
Ich versuche mich an andere Zeiten zu erinnern. Wie ich gefühlt, wie ich gelebt habe. Seit Wochen plagt mich eine gestresste Zufriedenheit. Für Frau und Kind da sein. Die Zeit genießen. Mein Leben ist schön. Aber mein Kopf hält es nicht aus. Unzufrieden. Tag für Tag stapeln sich die Ideen und unerledigte Aufgaben. Wenn ich mich hinsetze zerreißt das kleinste Geräusch meine Konzentration. Der Rasenmäher des Nachbarn. Der Staubsauger. Radio. Kinder unter uns. Der Lüfter des Computers. Gerüche fühlen sich falsch an, mein Körper schmerzt. Der Kopf hämmert. Ich will hier raus. Alles ist zu viel.
Zusammenreißen. Die Nächte sind zerstückelt. Normal. Für das Kind. Es ist nicht seine Absicht. Kleine Stressattacke. Durchatmen, aufstehen, etwas tragen. Es beruhigt sich schnell. Uns geht es wahrscheinlich besser als vielen anderen. Ich spüre wie es ihr zu schaffen macht. Weniger Schlaf als ich.
Auszucken. Meine Stimmung verbreitet Angst. Immer kurz vorm explodieren. Man hört wie der Druck pfeift, aber außer kurzen Zucken passiert nichts. Meine Schuld. Meine Schuld. Ich muss mich aufs Rad setzen. Fahren. Laufen. Bewegen. Dinge müssen erledigt werden. Jetzt. Viel zu spät. Ich schaffe es nicht. Meine Schuld. Meine Schuld. Sich selbst zu verurteilen ist viel einfacher als sich zu ändern. Doppelte Schuld. Wie kann man nur so dämlich machen.
Ein Lächeln. Von ihr oder ihr. Mein Kopf hält die Klappe, lässt mich Endorphine spüren. Stille.
Vergangenheit klebt an mir. Honig und Teer. Ich wünsche mir kräftig abgeschrubbt zu werden. Oder auch nicht. Die idealisierte Vorstellung des Neuanfangs.