Jeder Grashalm wirft einen langen Schatten. Ich drehe mich auf den Rücken und sauge die untergehende Sonne ein.
Ich bin was ich an anderen kritisieren und kann es nicht ändern.
Mit jeder Handlung, jeder Reaktion formt man Menschen. Egal ob man über etwas spezielles spricht oder rein allgemein. Je nach Beziehung zu der jeweiligen Person haben Lob und Kritik unterschiedliche Auswirkungen. Bis hin zum Verkehren in das Gehenteil, weil man der Person negativ gegenüber steht.
Neben mir steht ein leeres Wasserglas. Die letzten Tropfen haben sich in einer Ecke gesammelt. Ich stoße es um.
Je nach Situation zeige ich eine andere Nuance meiner Persönlichkeit. Niemand bekommt alle zu Gesicht. Manche widersprechen sich gegenseitig. Dennoch gehören sie zu mir und stimmen mit meiner Lebenshaltung überein. Diese wird in einem ewigen Prozess weiterentwickelt. Menschen, Situationen und Erzählungen verändern sie. Immer wieder hinterfragen was und wer ich bin. Und warum. Finale Antworten gibt es nicht. Nur Entwürfe.
Der Schatten alleine wäre kein Problem, aber der kühle Wind treibt mich ins Haus. Den Tag mit einem Film ausklingen lassen.