Inspiration

Ich verwende mein Headset zum Musikhören. Das hat einen besseren Bass als die eingebauten Lautsprecher. Und ich kann es so laut machen, wie ich will. Bis alles verschwindet. Über die Musik steuere ich einen Teil meiner Stimmung und dadurch wie ich schreibe. Es geht nicht so sehr um das Thema, sondern um die Art des Schreibens. Wobei es für Außenstehende nicht immer schlüssig ist. Viele verstehen auch nicht, wie man Rammstein, Eminem und Juli mögen kann. Du bist popverseucht. Und du hast keine eigene Meinung. Lieber stehe ich zu Mainstream als Undergroundmainstreams zu folgen. Wobei es überall gute Stücke gibt.

Ein kalte Herbstnacht. Ich liege auf dem Holzgeländer des Balkons. Die Hände auf dem Bauch liegend, die Füße ausgestreckt. In meinen Ohren die Kopfhörer des Discman. Über mir die Sterne. Ich schaue in die unendliche Dunkelheit. Genieße den kühlen Wind, der über meinen Körper streicht. Evanescence. Fallen. In der Stille laut. Im Kopf ein paar Bilder des Videos. Ich schließe die Augen. Die Welt beginnt sich zu drehen. Ich zu fliegen. Und dazwischen mein Herzschlag.

Wenn einen das schreiben überkommt braucht man keine Inspiration. Vielleicht etwas um den Fluss nicht zu stoppen. Abgelenkt kann man nicht werden. Wie in Trance. Oder zumindest der Gedanke hat sich festgefressen. Die Idee. Der rote Faden. Vielleicht sind es nur Worte, die immer wieder gegen die Schädeldecke klopfen. Bum, bum, bum. Wie wollen hier raus. Manchmal beginne ich zu erzählen, mitten auf der Straße. Die Geschichte entwickelt sich. Die Leute schauen mich an, viele denken ich telefoniere. In der Nacht werde ich meist lauter.

Ein Frösteln durchfährt meinen Körper. Vom Kopf über den Rücke die Beine hinunter. Ich halte mich am Stuhl. Ziehe die Knie zu mir. Auf dem Bildschirm läuft der Abspann. Für mich hat es erst angefangen. Viele kleine Handlungen, die weiter gesponnen werden. Übersetzt in eine andere Welt. In mein Leben, in meine Texte. Die einen zart. Sie umweben mich, federn meinen Fall. Die anderen brutal. Schleudern mich durch den Raum, lassen mich auf den kalten Beton donnern. Die Staubwolke senkt sich.

Gefühle aus einer anderen Zeit. Wiederbelebt durch Musik.

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