Bloggen

Das schöne am Blog. Niemand kann einem dreinreden. So zumindest die Grundannahme. Sobald man tiefer geht bemerkt man schnell, dass es darauf ankommt welche Priorität man ihm gibt. Würde ich für eine Zeitung oder einen Verlag schreiben, könnten meine Texte zurückgewiesen werden. Falls angestellt, fliege ich dann raus, wenn ich so weiter mache. Im Blog habe ich die Verantwortung, was veröffentlich wird und was nicht. Und damit bin ich es, der einschränkt.

Projektpartner, die mit der Offenheit, die in mir verwurzelt ist, nicht zurechtkommen, haben mich damals bewegt hier anzufangen. Etwas abseits von der Aufmerksamkeit. Noch immer an einen Charakter gebunden, eine Maske, aber nicht mehr direkt an meine Person. Der Text soll im Mittelpunkt stehen. auch die Dinge zwischen den Zeilen und Texten. Kleine Puzzlestücke, nicht alle passen zusammen. Man muss beginnen weitere Dimensionen hinzuzufügen. Die Zeit etwa. Doch nie wird man es schaffen ein vollständiges Abbild von einem einzelnen Zeitpunkt zu sehen. Man muss die Schichten in einander verlaufen lassen, vielleicht die Augen etwas zukneifen und man wird, zumindest verschwommen, etwas erkennen.

Im Moment möchte ich beide Masken recht unabhängig voneinander heranzüchten. Irgendwann eine davon töten. Oder sie wieder zusammenführen. In meinen Fantasien ein ganz großartiges Ereignis. Der Höhepunkt eines Experiments. Leben. Oder es wird nie passieren. Kann ich jetzt ja noch nicht genau sagen. In mir ist es ja schon geschehen und tut es immer wieder, wird weitergesponnen und verbessert. An die Grenzen getrieben. Kopfkino.

Der Blog kann Zufluchtsort sein. Für die Worte, die sonst keinen Platz finden. Er kann Türen offnen und Speerspitze sein. Was man daraus macht, was man machen will. Oder man schreibt einfach. Lässt die Worte sprudeln, die Sätze über den Bildschirm laufen ohne sich zu lange damit aufzuhalten, warum man das macht. Tut auch gut. Selbsttherapie und fortgeschrittener Persönlichkeitsworkshop. Auseinandersetzung mit dem Selbst und dem Leben.

Geil wäre auch wieder einmal eine Geschichte.

Ich will wieder mehr schreiben, weiß aber noch nicht, wie ihr das seht. Lieber mehr txt und dafür nicht immer ganz hübsch oder weniger und dafür der Versuch von einer glitzernden Perle nach der anderen. Auch wenn das zu langen Pausen führen kann.

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5 Kommentare

  1. Du musst wissen, was du willst. Tut es dir gut, einfach zu schreiben? Zu schreiben und zu schreiben, einfach wie es kommt. Dann mach weiter so.

    Mir zum Beispiel ist es teilweise zu anstrengend, alle Texte zu verfolgen. Weil sie recht lang sind und weil es viele Gedankentexte sind. Sprunghaft, manche Gedanken werden nicht zu Ende geführt. Man muss sehr konzentriert lesen. Ich für meinen Teil kann das nicht immer, weswegen ich manche Texte einfach nicht lese. Für die kürzeren, ein wenig mehr durchdachteren nehme ich mir die Zeit.

    Aber in erster Linie geht es um dich. Ist es Schreiben um des Schreibens willen? Geht es um Gedankenloswerden? Willst du gelesen werden? Willst du, dass den Leuten gefällt, was sie lesen? Willst du bewertet werden? Ist es dir egal?

    1. Ich schreibe um zu schreiben und will dabei gelesen werden. Die Leute sollen das auch toll finden und ich will meinen eigenen Stil haben. Bewerten dürfen sei mit dem Sternchen. Und am Ende wäre mir Recht, wenn es mir egal wäre. Ist es aber nicht.

      Bei den nächsten Texten gebe ich mir wieder mehr Mühe. Vielleicht finde ich wo einen roten Faden. Und manchmal schreibe ich einfach so.

      Aber etwas kompakter ist ein guter Hinweis. Vieles kann ich auch aufteilen, macht die Texte auch klarer. Und besser zu lesen.

  2. Manche schreiben viel und denken sie müssten sich zusammenreißen und versuchen weniger zu schreiben. Ich schreibe immer wenig und denke ich muss versuchen auch mal mehr zustande zu bringen. Ein Text ist nicht zu lang oder zu kurz, man hat entweder einen Bezug dazu oder nicht.
    Und:ich mag Gedankensprünge, unklare Zusammenhänge sind Denkanstöße, mit (scheinbar) klaren wird man ohnedies ständig konfrontiert.

  3. ich bin der Meinung das du mehr schreiben solltest, es beschränkt dich und vor allem uns, wenn du entscheidest was eine glitzernde Perle ist. Mag sein das mache Texte schwer zu lesen sind, aber mir gefällt es wenn ich mich bemühen muss, wenn ich zurückspringe um etwas zu verstehen oder vielleicht auch gar nicht verstehe, denn es hindert mich daran in meiner Oberflächlichkeit den Text zu überfliegen und entdecken ist schöner als einfaches Konsumieren.
    fj

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