Bergflucht

Schreie die Welt an. Manchmal ist es einfach nötig. Alles aufstauen macht nicht nur dich fertig sondern auch die Menschen, die dir wichtig sind. Du hast gelernt vieles zu schlucken und du hast immer wieder Wege gefunden irgendwie damit umzugehen. Ohne dass jemand dabei Schaden nimmt. Außer dir selbst. Das kann und wird nicht immer gut gehen. Etwas zurückgeben, nicht nur nehmen. Unfähigkeit die dir täglich geliefert wird. In dir braut ein Gemisch aus Wut und Ohnmacht. Du kannst andere nicht ändern. Helfen sich selbst zu ändern. Nicht alle und nicht sehr viel.

Diese scheiß Negativität, die dich hin und wieder erfasst. Und du bist selbst Schuld. Lässt dich davon berühren und stehst nicht darüber. Machst Dinge, die du nicht nötig hast und regst dich dann wieder über dich selbst auf. Und die ganze Welt. Weil du nicht mehr kannst, nicht mehr willst. Einfach schreien. Über alles und jeden. Spürst den Lärm in dir aufsteigen und kurz bevor er über deine Lippen quillt würgst du alles runter. Weil es in dieser Welt nicht mehr möglich ist. Weil du ein Image zu bewahren hast. Weil du genau das machst, was du nicht machen sollst.

Stille. Dröhnende Musik. Die Augen öffnen. Kurzes blinzeln. Den Kopf nach links und rechts kippen. Langes strecken und dann aufstehen. Die letzten Meter zum Gipfel gehen. Alleine. Umgeben von einem Meer aus Wolken. Kalte Luft und sanfte Sonnenstrahlen. In der Ferne andere Gipfel, wie sie ihre Köpfe durch die Wolkendecke stecken. Du setzt dich an den Felsrand. Die Beine über dem Abgrund. Ein tiefer Schluck. Dein Körper vollkommen entspannt.

Die Finger wandern langsamer über die Tasten. Die Worte weicher. Die Erinnerung an Texte, die dich selbst bewegten. Es ist Zeit für Veränderung. Du hast es schon vor Tagen entschieden. Nun ist die Zeit der Umsetzung gekommen. Ein zusätzliches Versprechen. Jeden Tag mindestens fünfzehn Minuten. Da kann man dreißig Minuten für Worte dran hängen. Der Körper ist nicht der einzige, dem es nach Bewegung lüstet.

Lass dich mitreißen. Von dir.

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