Auflucht

Das Gewicht steigt. Jeder Muskel verspannt sich, jeder Knochen ächtzt. Zu lange stabil. Zu lange irgnoriert, was passiert. Ich will ein für meine Frau da sein, für mein Kind, genügend Geld verdienen, um sich nicht ständig Gedanken darüber zu machen, ein aufmerksamer Student und beeindruckender Blogger. Manchmal wäre es auch schön Freunde zu haben. Oder ohne Schuldgefühl etwas ohne konkreten Ziel oder Nutzen zu machen.

Alles hinwerfen. Weglaufen. Flüchten vor dem Sein.

Als ich jünger war, habe ich mich aufs Rad gesetzt und bin die Straße den Berg hinauf getreten. In den Wald. Zur Stille. Stehenbleiben und den eigenen Atem beobachten. Sich an den Dingen erfreuen, die man nicht beeinflussen kann. Pochender Puls, der sich langsam wieder beruhigt. Sich selbst überraschend losstoßen und mit irrsinniger Geschwindigkeit ins Tal stürzen. Adrenalin, um die letzten Gedanken wegzuwaschen. Über bleibt der Moment. Volle Konzentration, um nicht zu fliegen.

Ich habe mein Leben rund um Auswege geplant. Immer ein Schlupfloch über, um schnell zu verschwinden ohne alles zu verlieren. Plötzlich sind alle verstopft. Sie stinken. Ich möchte nicht einmal in ihre Nähe und es macht mich wahnsinnig. Ich habe ein tolles Leben. Aber ich laufe panisch umher. Nicht fähig allen zu genügen. Alles zu schaffen. Nicht mehr. Ich. Das ist nicht das Ende. Nur eines dieser beschissenen Löcher, in die ich von Zeit zu Zeit falle.

Ich fluche und setz mich in die Ecke. Weitermachen. Fuck.

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