Abschied

Die Türe schließt sich.

Fünf Tage. Ich habe jeden einzelnen genossen. All die kleinen Momente und die großen Gefühle. So intensiv und so nah. Die Ankunft, ihre Augen, wie sie mich anstrahlen. Die erste Umarmung, Lippen die sich berühren. Ihr Duft, der in meine Nase steigt. Ich lasse meine Taschen fallen. Wir stehen da, halten uns fest, küssen uns. Die Welt um uns verschwindet. Nur wir zwei. Erst nach Minuten lösen wir uns voneinander. Ich nehme ihre Hand und wir gehen die Treppen hinunter. Dort steht schon das wartende Auto.

Ich sehe mich um, suche einen Platz.

Sie hat gekocht. Drei Gänge, italienisch angehaucht. Ein Genusserlebnis und sehr lecker im Mund. Immer wieder muss ich aufblicken, in ihre Augen schauen, sie anlächeln. Die Nachspeise werden wir am Sofa essen. Sie in meinem Arm. Himbeeren mit ein süßen Creme. Ich sollte mich zwicken, doch es ist kein Traum. Wunderbare Realität. Streiche über ihren Kopf, küsse sanft ihre Nase.

Als ich aus dem Fenster sehe, fährt der Zug schon los. Ich hebe die Hand um zu winken.

Wir schlafen gemeinsam ein, wachen gemeinsam auf. Kochen zusammen, gehen einkaufen, hören Radio. Nebeneinander sitzen wir am Schreibtisch. Vor uns zwei Laptops. Immer wieder sehen wir uns an. Ein kleiner Kuss. Ein langer Kuss. Ein Lächeln. Als ich mir den kleinen Zeh anhaue, verarztet sie mich. Ich decke sie zu. Wenn ich nachts aufwache, streiche ich kurz über ihre Schulter, lächle und schlafe wieder ein. Beim Zähneputzen albern wir rum. Im Bus hält sie meine Hand.

Sie steht mit Tränen in den Augen am Bahnsteig.

Ich setze mich hin und will mein Ticket aus der Tasche holen. Da kommt mir eine Briefkarte entgegen. Sie ist von ihr. Liebevolle Worte. Ich weine nicht. Schließe die Augen und lächle. Poch, poch macht das Herz.

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